Vom 6. bis 8. Mai 2022 ludt der Yachtclub Berlin-Grünau zur 25. Auflage der inklusiven Segel-Regatta „Berlin-Cup” an den Müggelsee. 31 Meldungen der 2.4mR-Klasse aus 3 Nationen (GER, CZE, POL), am Start waren dann 2 Boote weniger. Ausgeschrieben waren wie immer 11 Wettfahrten, doch der Wettergott stellte dieses Mal das Segeln hintenan.
Ich hätte es noch bis vor ein paar Monaten für ausgeschlossen gehalten, dass ich in meinem Leben nochmal auf dem Steinhuder Meer segeln würde. Es ist gefühlt schon eine Ewigkeit her, als wir Jahr für Jahr zum Piraten Preis und zum Samowar Cup nach Steinhude fuhren.
Ausfahrt Wunstorf-Kohlenfeld und dann Richtung Kali-Berg. Das waren immer schöne Veranstaltungen im Hannoverschen YC oder der Baltischen SV, wobei ich mit dem See, Entschuldigung Meer natürlich, nie ganz warm geworden bin. Meistens blinkten rund um das Meer die orangen Sturmwarnleuchten und es war Totenflaute.
Morgens am 23.4. gegen 9.00 Uhr kam ich als Letzter der 6 gemeldeten 2.4er in Steinhude am SLSV an und wurde freundlich von den Vereinsmitgliedern in Empfang genommen. Nach dem Begrüßungs-Küsschen waren die Bötchen schnell aufgetakelt und im Wasser und auch der versprochene Wind nahm stetig zu. Beim Auslaufen brieste es noch so mit händelbaren 4 Bft, doch der Wind nahm stetig zu und der See wurde, durch eine sehr eklige sich brechende Welle, weiß.
Am Freitag fuhren Sabine und ich nach Münster, auch um der Einladung von Ulli Libor zur Schiffstaufe zu folgen, doch der Verkehr auf der Straße ließ uns nicht durch und so kamen wir zu spät zur Taufe aber noch rechtzeitig zum Essen und erlebten noch ein schönen Abend.
Am Samstag ging es zügig, begleitet von Regenschauern, ins Wasser und nach einer kleinen Steuerleutebesprechung auf den See. Hier zeigten sich bereits während der Warmlaufphase satte Böen, so dass einige bereits mit Schäden zurück in den Hafen gingen.
Um es vorwegzunehmen: ich wurde auf netteste Weise gefragt ob ich Sabine das Schreiben des Regattaberichtes abnehmen könnte. Wer bin ich denn, um das abzulehnen. (Dankeschön Christoph 😉 )
So seht es mir bitte nach, dass meine persönliche teilweise euphorische Sicht in diesen Bericht gerät. Ich war ja nicht überall und die eigenen Eindrücke lassen sich am besten wiedergeben.
Das schöne Wochenende startete für uns schon einmal mit der Ankunft und der sehr angenehmen Überraschung über die Unterkunft….mit Blick auf den See und die Villa Hügel. Eigentlich hätte man hier auf der Terrasse dieses Wirtshauses auch schon ein schönes Wochenende verbringen können. Aber im Nachhinein bin ich froh, dass wir es nicht getan haben.
Anders kann man das Zusammensein der Segler beim WSB am Baldeneysee nicht bewerten. Während wir bei besten Bedingungen, Sonnenschein und warmen Wind unserer Lieblingsbeschäftigung nachgehen durften, befinden sich nur 1000 km entfernt Menschen im Krieg. Unbegreiflich, aber manchmal bedeutet Glück, etwas auch nicht zu begreifen.
Und trotzdem müssen wir dafür sorgen dass wir unser Leben umgänglich und erfüllend gestalten. Dazu gehört natürlich auch unser Hobby und ich bin froh über jeden, der dies mit uns gemeinsam in der 2.4mR gestaltet.
Das letzte Wochende hat gezeigt das wir dazu in Lage sind.
Das Glück war offensichtlich auf unserer Seite, denn an Bombenwetter und gutem Segelwind von 10-18 Knoten aus Süd-Ost mangelte es uns nicht. Der YCBG veranstaltete den Berlin Cup für die Bootsklasse 2.4 mR vom 08.10. – 10.10.21. Die geplanten elf Wettfahrten konnten ohne Probleme, mit viel Spaß und fairen Bedingungen gesegelt werden. Der Wettfahrtleiter schickte uns mit zwei Up&Down’s und einem Halbwind-Reach über den Kurs ins Ziel. Alle mussten sich warm anziehen, da das Wasser und die herbstlichen Temperaturen ihre Kühle mit sich brachten.
Mit 32 Seglerinnen und Seglern aus 9 Nationen (England, Finnland, Italien, Russland, Schweden. Spanien, Tschechien, USA und Deutschland) war der 2.4mR SER Gold-Cup in Warnemünde vom 25. – 29.09.2021 wohl die international bestbesuchteste und hochkarätigste Regatta in Deutschland in diesem Jahr. Als 23. der Abschlusswertung der 10. -beste Deutsche zu sein, sagt schon einiges über die Qualität der internationalen Seglerinnen und Segler.
Bei dieser Regatta gab es noch einen zweiten Aspekt, eine gesonderte Wertung der Para-Segler als deren Weltmeisterschaft – die Para World Sailing Championship 2021. In dieser Wertung waren 16 Seglerinnen und Segler aktiv, von denen 7 auch bei den letzten Paralympics in Weymouth gestartet sind. Für mich war das eine wunderbare Vergleichsmöglichkeit, mich einmal mit diesen messen zu können.
Übersetzt aus dem englischen Original vom 2. Oktober auf der Homepage der Int. 2.4mR KV
Es war sehr schade, dass wir dieses Jahr nicht nach Norwegen fahren konnten, denn eine Weltmeisterschaft ist etwas ganz Besonderes, und es war ein Teil Norwegens, den ich sehr gerne besucht hätte. Para World Sailing hat sich mit der deutschen nationalen Klassenvereinigung getroffen, um zu sehen, ob sie noch eine Para Worlds ausrichten können. Das ist wichtig für die Bewerbung um eine paralympische Klasse. Ich war von der Idee fasziniert, da ich wieder an internationalen Wettkämpfen teilnehmen wollte. Als die Information herauskam, war zum Glück auch die Teilnahme von Booten der offenen Klasse und Nichtbehinderten erlaubt. Das machte die Regatta für mich noch attraktiver, und die Teilnehmerliste wurde immer länger.