Nachlese von Stefan Klötzing GER63 bzgl. Regatta in Plau am See

11. Nevellüüchtregatta in Plau am See 03.10. bis 05.10.2024


    Am Mittwoch, den 02.10.2024 sind wir mit dem Wohnmobil angereist, Stellplatz am Stadthafen im Grünen, Bootsaufbau incl. Kranen mit Einbruch der Dunkelheit, Aufbaufehler vorprogrammiert, nächsten Tag auf dem Wasser festgestellt, dass die Mastbegrenzerleine unterhalb der Baumniederholerbefestigung eingebunden war, Umbau auf dem Wasser.
    Dieses war jedoch nicht zu vergleichen mit dem Malheur, das Wolfgang Grupe hatte. Beim
    Rückwärtseinparken seines Anhängers fuhr er zu weit in die Hecke, der aufgelegte Mast traf auf Widerstand (nach meinem Kenntnisstand) und der Mastgalgen brach ab, Totalschaden. Zum Glück hatte Stefan Kaste einen Ersatzmast mit dabei, der zwar nicht genau passte, aber mit Hilfe von Martin Koller konnte noch am Morgen des ersten Wettfahrttages der Mast umgebaut werden und Wolfgang konnte pünktlich zur ersten Wettfahrt mit starten.

    1. Wettfahrttag am Donnerstag: Da auf der Elde, die den Stadthafen mit dem Plauer See verbindet, nicht gesegelt werden darf, mussten die Boote geschleppt werden, was reibungslos vonstatten ging. Draußen auf dem See angekommen, herrschte ein Nordwind in Böen mit ca. 18 kn, Regen bei 12°C Lufttemperatur. Dank Ski-Unterwäsche, Neoprenkappe und einer Thermoskanne Tee war die Situation für mich gut zu händeln.
      Ich genoss die Weite des Plauer Sees. Aufgrund des Wetters war bis auf die 2.4mR Segler und einem Anglerboot niemand auf dem Wasser. Um 11.25 Uhr wurde pünktlich gestartet mit 30 Teilnehmern, darunter zwei Holländer, ein Däne und ein Ire. Der Däne Frank Nielsen aus Kopenhagen war mit einer nagelneuen, in Schweden gebauten 2.4mR angereist, mit der er schnell unterwegs war. Die drei Wettfahrten des Tages wurden zügig abgesegelt. Es gab immer nur leichte Winddreher, die das Segeln aber spannend machten. Wettfahrtleiter Jörg Hillenberg hatte mit seiner Frau Marlit und seinem Team alles gut im Griff. Im ersten Rennen wurde ich 25., dann wurde es mit einem 6. und 8. Platz besser. Nach der Ankunft im geschützten Stadthafen und dem Festmachen an den komfortablen Schwimmstegen ging es zur Marina Gaststätte auf dem Clubgelände des Plauer Hai Live zum leckeren Abendessen. Die Gaststätte wurde um einen Raum vergrößert, so dass ausreichend Platz vorhanden war und ein gemütlicher Abend mit Klönschnack verbracht wurde.

      2. Wettfahrttag am Freitag: Bei Sonnenschein, gleichen Temperaturen wie am Vortag und Nordwind in Böen mit ca. 15 kn starteten wir wieder um 11.25 Uhr. In der ersten und zweiten Wettfahrt konnte ich jeweils einen 12. Platz erzielen. In der letzten Wettfahrt startete ich am Pin-Ende, das erwies sich als nicht so günstig, ich befand mich im hinteren Drittel. Nach 20 Minuten wurde die Wettfahrt jedoch abgebrochen, die Luvtonne hatte sich gelöst und vertrieb. Es musste neu gestartet werden. Dieses Mal Start am Startschiff, es lief deutlich besser, der Wind ließ deutlich nach. Auf der Startkreuz konnte ich als zweiter hinter dem Dänen um die Luvtonne gehen, in der zweiten Kreuz konnte ich vor dem Dänen um die Luvtonne gehen und mich gegen das restliche Feld verteidigen. Der Wind ließ immer mehr nach und mit ein bisschen Glück konnte ich die letzte Wettfahrt gewinnen, bin während dieser Wettfahrt jedoch deutlich gealtert. Am Abend ging es wieder zur Marina Gaststätte, diesmal gab es Pizza von dem mobilen „Pizza- Anhänger“ und Klönschnack an der „Feuertonne“.

      3. Wettfahrttag am Samstag: Es konnten leider keine weiteren Wettfahrten gesegelt werden, weil der Wind einfach zu schwach und zu unbeständig war. Gesamtsieger wurde Ulli Libor vor Martin Koller und Sabine Trömer. Interessant fand ich die Aussage von Martin Koller, der sagte, dass er die 2.4mR Klasse so toll findet, weil er mit seinem Boot, Baujahr
      1991 konkurrenzfähig auch gegen neue 2.4mR Boote segeln kann.
      Pünktlich um 14.00 Uhr war Siegerehrung. Dieses Mal gab es statt einer Nevellüücht ein Handtuch mit einer handgewebten Nevellüücht.


      Es war ein tolles Regattawochenende und vielen Dank an alle, die das ermöglicht haben,
      insbesondere großen Dank an Lutz-Christian Schröder, der statt mitzusegeln, u.a. auch durch seine Präsenz mit dem Schlauchboot auf dem Wasser für die Sicherheit für uns Segler gesorgt hat.


      Viele Grüße Stefan Klötzing

        Auf das Sinken fertig los…

        Der Countdown zur 11. Nevellüüchtregatta läuft. In diesem Jahr mit Extraservice!

        Wer noch einen neuen Floatingtest benötigt, meldet gern vorab bei Lutz-Christian Schröder zur genauen Terminabsprache. Am Schwimmsteg des PHL ist das Wasser tief und sauber und zur Bootswaschung gibt es das Zertifikat auch gleich mit.

        Legendäre Nevellüüchtregatta wird zum 11. Mal ausgetragen!

        Seit 2012 versammelt die Nevellüüchtregatta in Plau am See regattabegeisterte Seglerinnen und Segler in der Klasse 2.4mR.

        Im vergangenen Jahr haben anläßlich der Nevellüüchtregatta, die zugleich Bestandteil des European Circuit ist, 31 Seglerinnen und Segler um die Platzierungen gekämpft. Für die 11. Nevellüüchtregatta liegen derzeit 19 Meldungen vor – da geht noch was!

        Es winken zum deutschen Saisonabschluß 8 Wettfahrten, sowie Stegbierchen und noch mehr, bei hoffentlich besten Bedingungen. Bis zum 19.09. ist die Meldeliste noch offen. Gebt Euch also jetzt den Ruck und meldet zeitnah – das erleichtert das auch die Planung.

        Die Mannschaft des Plauer Hai-Live freut sich auf Euch.

        WM is over – Heiko Kröger World Champion (again)

        Ein persönlicher Bericht von mir, Jan Rischard.

        Presseartikel, Bilder etc. unter dem Bericht als Absprung verlinkt.

        96 Teilnehmer standen auf der Meldeliste ca. 4 Wochen vor der WM. Die Hoffnung auf über 100 stand im Raum. Wir drückten die Daumen. Am Ende waren es aber immernoch 85 Schiffe.

        85 2.4mR – was bedeutet das in Zahlen Fakten?

        85 x 5m Liegeplatz = 425m –> mit Ecken, Kanten, etc. waren es am Ende über 500m Steg.

        85 x 2 Anlegebiere (+Hilfspersonal) = 10-15 Kästen pro Tag auf dem Steg

        85 x 3 Segel zur Vermessung = 255 x 3 Minuten = 765 Minuten = 12,75h

        Für mich ein Event der Superlative!! – noch immer bin ich sprachlos!!

        Aber jetzt der Reihe nach:

        • Anreise mit Familie am Samstag und Anhänger im Hafen abgestellt.
        • Sonntag 10 Uhr auf Position 5 in der Schlange am Check-In hinter dem Österreichischem Segelteam – als erster Deutscher (WM Geruch lag in der Luft). Danach etwas orientierungslos umhergeirrt zur Vermessung. Segellattentaschen mit Nagelschere kürzen (wie viele andere auch). Bangen ob das Schiffsgewicht passt…und am Nachmittag schwamm „2be4free“. Puls am Strand im kühlen Nass runterfahren.
        • Montag Strandtag und anderen helfen.
        • Dienstag 14 Uhr Practice Race mit allen an der Linie. Da es meine erste Regatta 2024 in der Klasse war – Abstand halten und den Profis Vortritt lassen. Abends folgte die Eröffnung mit Sambatrommeln und dem Nationenmarsch. 18 Flaggen…marschierten im Zug durch Schilksee zur Vasahalle. Dort wurde die Startglocke geläutet.
        • Mittwoch kurz Startverschiebung aber dann ging es los…

        … eine tolle Wettfahrtleitung bescherte uns super Wettfahrten

        … es waren (wenn es hochkommt) gefühlt max. 5 Proteste

        … ein toller Club (KYC) mit Point of Sailing (POS) kümmerten sich in allen Angelegenheiten um uns

        … Anlegegetränke in ausreichender Menge

        …Essen wurde nicht alle

        …Getränke soviel man Abends schaffte

        …7 Sonnen mit Wind

        …tolle Gespräche

        …DJ mit Tanzfläche für alle

        …Begleitpersonen konnten auf Trainermotorbooten mitfahren

        Ich zitiere Kalle Dehler: „happy wife happy live“, wir utzten an der Treppe über den Song. Ja aber es stimmte: happy wife und kids = schöner Urlaub und das Orga-Team machten das Segeln perfekt. Es passte alles!!

        Okay, jetzt zum Seglerischen:

        Heiko dominierte das Feld.

        Christoph und Megan wechselten sich auf Rang 2 und 3 täglich ab.

        Es war eine wahnsinns Leistungsdichte.

        Ich habe von hinten aufgepasst, dass vorne alles gut geht! 😉

        Hier die Links:

        Presseartikel KYC

        Fotos

        Wer gerne seine Impressionen teilen möchte, schickt sie mir zum Veröffentlichen. Danke.

        Bericht vom 2.4 SEE-Training in der Eckernförder Bucht

        Herrliches Segeln auf der Ostsee.
        Die Erwartungen der Teilnehmer vom Pfingst-Training  haben sich voll erfüllt.

        Ganz abgesehen davon, dass uns das Wetter ein typisch norddeutsches Wind- und Sonne-Wochenende brachte

        und – wegen des fehlenden Schiffsverkehrs -eine  ideal gleichmäßige Welle.
        (Siehe auch den Beitrag der KV Seite unter der Rubrik Media, Facebook)

        „Das sollten wir nicht erst vor der WM sondern unbedingt noch vor der KiWo wiederholen“ schlug Kalle vor.

        Die Wochenenden  01ter/2ter und 15ter/16ter wurden hierfür ausgesucht.
        Weitere Teilnehmer nicht nur aus HH und SH sind herzlich willkommen.
        Auch Ihr werdet sofort das Revier und die Infrastruktur des Clubs samt Gastronomie
        die freundliche Atmosphäre und so etwas pragmatisches wie den von uns selber bedienbaren  Kran zu schätzen lernen.

        Motto:
        Kommen, mit- und gegeneinander Racen, Erfahrungen austauschen, die Boote schneller machen, Spaß haben.
        Ansonsten: die Schiffe können bis zur WM im Eckernförder SC stehen bleiben

        Münsterpokal 2024

        Pressemitteilung des Segel-Club Münster (SCM)

        12. Ausgabe des Münsterpokals auf dem Aasee

        Schwerpunktregatta der 2.4mR Klasse unter Topp Bedingungen

        Bessere Bedingungen konnten die 19 zur Schwerpunktregatta in der 2.4mR Klasse angetretenen Seglerinnen und Segler gar nicht vorfinden. Guter Wind, herrliche Sonne und ein erstklassig vorbereitetes Team des SCM sorgten zu Saisonbeginn an Land und auf dem Wasser für die weit (bis 500 km) angereisten SeglerInnen der interessanten kleinen Kielbootsklasse für Dauergrinsen und beste Laune. Fast die ganze Klassenspitze war zur Regatta an den Aasee gekommen – und wurde nicht enttäuscht. Der Münsterpokal der2.4mR gehört zu den Toppevents der Klasse 

        Nach den durchaus windigen ersten drei Wettfahrten des ersten Tages lag der Münsteraner Andreas Greufe auf Platz eins. Nach Abschluss der fünf Wettfahrten hatte – mal wieder -die Seglerlegende Uli Libor (2x Silbermedaillengewinner) Platz eins erobert. Libor (NRV) kam mit den drehenden Winden und schwierigen Bedingungen des zweiten Tages am besten zurecht.  Starker Zweiter wurde Michael Jakobs (YCSB) vor dem Münsteraner Andreas Greufe auf Platz drei. Die ersten Drei hatten sich punkte-mäßig ordentliche vom Feld abgesetzt. Platz vier erreichte der überraschend stark segelnde Münsteraner Bootszubehörhändler Stefan Kaste.  Topp Bedingungen und guter Wind machten dieses Regattawochenende für die Aktiven auf dem Wasser wie für die Spaziergänger an Land zu einem erstklassigen Event am Zuschauer freundlichen Aasee.

        Für fast alle Aktiven war der 12. Münsterpokal der kleinen (bei Bedarf komplett inklusiv zu segelnden) Rennbootklasse 2.4mR ein willkommenes Training für die Ende der kommenden Woche auf dem Steinhuder Meer stattfindende Internationale Deutsche Meisterschaft. In dieser kleinen Rennbootsklasse, die bis vor einigen Jahren die paralympische Einmannbootsklasse war, segeln Frauen und Männer, mit und ohne Handicap komplett vergütungslos gegen- und immer miteinander. Nahezu alle SeglerInnen waren Sich sicher auch 2025 wieder zur Regatta nach Münster kommen zu wollen.

        BU Siegerfoto V.L Andreas Greufe (3.) Ulli Libor (1.) und Michael Jakobs (3.)

        Weiter Bilder zeigen die Boote direkt nach dem Start (Startschiff links und auf der Bahn.

        Link zur Bootsklasse 2.4mR: https://2punkt4.de/die-kleinste-meter-klasse

        Link für die Ergebnisse:

        https://manage2sail.com/de-DE/event/12MSCUP#!/results?classId=22a7a99f-5a6c-4006-93b5-d2016de122d4

        Pfingsttraining zur Vorbereitung auf die KW und WM

        Hier kommt ein Bericht aus Schleswig Holstein von Eberhard.

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        Nach Bad Segeberg als Binnenrevier konnten Kalle Dehler und ich abschließende  Gespräche im Eckernförder Segelclub, mit den dortigen Vorständen Werner Trapp und Tom Strenge, führen.
        Ergebnis: wir haben jetzt ein zweites 2.4 Traingszentrum in SH.


        Neben „BINNEN“ in Bad Segeberg jetzt mit dem Eckernförder SC  auch „SEE“.
        Trainingsschwerpunkte werden – entsprechend dem Revier – das Segeln in der Welle, Speed  und lange Schläge sein.


        Erstes Testsegeln ist an Pfingsten geplant. Auch Gäste ob mit oder ohne Boot anderer Reviere sind willkommen. Uhrzeit folgt. Kalle und ich rechnen mit Euch.
        Nächste Termine werden dann vor der  Kieler Woche und vor der WM sein und noch bekannt gegeben.


        P.S.
        Die Umbaumaßnahmen des Hafens in Eckernförde sind inzwischen abgeschlossen. Die Infrastruktur und Logistik sind demnach hervorragend (und wo hat man schon die Möglichkeit die Boote nach dem Segeln nicht nur am Schwimmsteg zu lassen sondern aufgeriggt in die Halle schieben zu können).
        Kein Wunder also dass auch die Star-Boote aus SH hier Ihre Trainingsmöglichkeit gefunden haben. Das besonders Erfreuliche aber ist, dass auch wir für den Club eine Bereicherung sind und als Regattaklasse das Clubleben beleben werden und neue Perspektiven eröffnen helfen. (Weil wir wie kein anderes Boot zum Schnuppersegeln geeignet sind , dass mit dem 2.4 für das inklusive Segeln ein erprobtes Schiff zur Verfügung steht aber gleichzeitig den Regattaambitionen dank Design und Technik kaum Grenzen gesetzt sind. Na ja, wir kennen die Vorzüge ja alle)
        Fragen zu weiteren Infos und Anmeldungen per mail an eberhard.werneyer@werneyer.de, oder Kalle auf der Deutschen in Steinhude ansprechen.  

        Euer Eberhard Werneyer
        GER 303

        Was für ein toller und emotionaler Bericht vom Auftakt 2024 – Lucky Devil – oder „luck im unluck“…

        In der Mittagspause in facebook gestöbert und es wird mir der Bericht von Wolfgang angezeigt. Lieber Wolfgang – ganz großes Kino – Du könntest Bücher schreiben – oder noch mehr davon! Ich war/bin durch Deinen Bericht quasi mit auf dem Wasser gewesen!

        Da ich den Bericht so klasse finde, habe ich ihn hier „ganz frech“ reinkopiert 🙂 – Wolfgang, die Urheberrechte werden wir gemeinsam noch mit der Hefe/Gärste/Malz-Mischung „auslitern“ 🙂 … Jetzt aber genug Spannung aufgebaut, hier der Bericht… VG, Jan

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        Ein Drama hat manchmal viele Akte

        aber auch einen Held.

        10 Jahre Lucky Devil (2014 – 2024)

        Der ERCC, Essen Ruhr City Cup 2024, der 2.4mR

        Akt 1: Bootsüberholung

        Lucky Devil GER 81 wurde von mir im Februar/März 2024 (fast) komplett überholt. In der Halle in Hattingen wurde das gesamte Tauwerk erneuert! Am Ende noch von Marianne gesäubert und poliert.

        Akt 2: Fahrt zum WSB, Boot aufbauen (an Land)

        Beim WSB angekommen wurde so nach und nach das Boot aufgebaut. Mastsetzen mit Verklicker, Baum, Fock und Großsegel. Am Ende war es segelfertig, alles schien sich anstandslos zu bedienen, auch die elektrische Pumpe wie auch die mechanische Handpumpe.

        Akt 3. Kranen und Liegeplatz einnehmen

        Es war auf Windfinder vor Tagen schon zu sehen und zu erahnen, dass die Regatta genau am Wochenende mit fiesem Wetter, Wind, viel Wind und etlichen Regenschauern, Graupel und Gewitter zu rechnen hat. Deshalb den Freitag, 22.03. nutzen, um bei nahezu herrlichem Sommerwetter das Boot zu Wasser zu lassen. Alles kein Problem, es funktionierte mit anderen Teilnehmern zusammen wunderbar. Nur das Paddeln gegen den kräftigen Wind bis zum Liegeplatz war aufregend und kräftezehrend. Wir, Marianne und ich, können, brauchen oder möchten gerne einen breiten, nicht schaukelnden Steg als Liegeplatz für das Boot benutzen. Diesen gab es nur auf der rechten äußeren Seite vor dem Clubgelände, also seeseitig. Wir waren am Ende die einzigen, die sich dort „breitgemacht“ haben. Mit dem Handicap, das Boot so zu befestigen, dass es bei größerem Wellengang nicht so an den Leinen zieht, dass sie stramm wurden. Also 2 Springs (Leinen mit Gummizug) anbringen, die das Boot entsprechend in der Waage halten. Vor- und Achterleine müssen locker bleiben. Sonst gibt es fiese Schäden an Bug oder Heckbeschlag. Alles hat geklappt, also Abdeckplane (Nachthaube) befestigen und “Tschüss bis morgen“ sagen

        Akt 4: Steuermannsbesprechung und Auslaufen zum 1. Start

        Samstag, 23.03.: Die Steuermannsbesprechung sollte um 10 Uhr draußen nähe Kran stattfinden. Die 20 Teilnehmer der Veranstaltung, 4 hatten rechtzeitig noch abgesagt, versammelten sich dort. Doch genau da änderte sich das Wetter von Sonnenschein, auf Wolken, auf dunkle Wolken. Eine Regenwand aus Richtung Wehr baute sich auf, zog in Blitzeseile (1 Minute) in Richtung Club und dann goss es aus Kübeln, kurzzeitig kamen Graupel und Hagel hinzu und ein Blitz mit kurz darauf kommendem Donner aus Süd-Ost vervollständigte das Geschehen. Die Besprechung fand dann drinnen statt.

        Fazit: Die Regatta soll pünktlich um 11 Uhr gestartet werden. Und wenn die Bedingungen zu schwierig werden würden, nichts wie hin zum Hafen bzw. Steg.

        Ihr wisst vielleicht noch, wir (ich war) waren die „Einzigen“ Teilnehmer auf dem rechten festen Steg! Das Wetter beruhigte sich bald wieder. Doch windig, sehr windig blieb es immer. 20 – 30 Knoten!

        Akt 5: Segel hoch, Ablegen vom Steg

        Schwimmweste noch angelegt, Abschiedskuss und rein ins Boot- Wir brauchen immer einige Zeit, bis wir die Segel gehisst haben usw. und sofort. Aber das klappte auch. Doch Marianne bemerkte noch rechtzeitig, dass Fockschoten und Ausbaumerschot miteinander verdreht waren. Den Fehler konnten wir beheben. Und dann ging es endlich los. Achterleine mit Spring ausgehakt und zum Schluss Vorleine mit Spring ausgehakt. Das Boot war frei, ein kurzes Wegdrücken und ab in den Wind auf Halbwindkurs.

        Das Abenteuer auf dem Wasser begann.

        Akt 6: Funktionen am Wind Sb, am Wind Bb, Vorm Wind testen.

        Es waren noch gerade 15 Minuten bis zum Start. Das Startschiff hatte sich vor dem Club (ca. 100 Meter entfernt) verankert. Die Luvmarke (7) mit Ablauf tonne war gelegt, sowie das Tor am Ende des Kurses in Lee (5). Das Boot war kaum in Fahrt, kamen die ersten Wasserschübe hinüber. Also E-Pumpe anschalten und hoffen, dass sie ihre Arbeit leistet. Doch Lucky Devil war irgendwie störrisch. Das Groß hatte eine Form, die einem Segel auf Halbwind und kurze Zeit später auf Amwind nicht würdig war. Ich hatte Mühe eine einigermaßen ausreichende Fahrt nach Luv zu realisieren. Die Zeit verrann, hatte vielleicht 100 Meter geschafft. Dann auf Halbwind, Abfallen auf Vorwind, Achterstag lösen und Groß weit raus und Baumniederholer stramm ziehen aber auch den Ausbaumer der Fock bis zum Anschlag ziehen und die Fockschoten entsprechend nachführen. Und das bei gut 4 – 5 Bf. und Böen mit 25 -30 Knoten. Ein Erlebnis, ein Teufelsritt hinunter zur Startlinie und dann alles wieder auf normale Fahrt auf Halbwind bringen, ein Unterfangen der besonderen Art. Ich habe es ja nicht anders gewollt, habe lange für diesen Event gearbeitet. So, das zweitschlimmste Problem war, die Regattauhr zu starten und die Signale des Startbootes mitzubekommen. Das hat allerdings überhaupt nicht geklappt, hatte mit dem Boot so viel Stress, dass ich alle Zeitpunkte verpasst hatte. Ich richtete mich an die Aktivitäten anderer Boote, die ja auch starten wollten. Hielt mich an Detlef (GER 99) und Niels (DEN 114), die wohl gerade Richtung? zur Startlinie unterwegs waren. Nur noch wenigen Sekunden, das Tuten vom Startschiff war leise zu hören und ab ging die „Post“. Hielt mich tapfer in Lee von Detlef und wartete, auf die erste Wende, sodass ich ebenso mein Ruder umlegte. Und es ging 15 Minuten !? Richtung Luvtonne, Wasser kam ständig über, ich war nass von oben bis unten und umgekehrt!? Es war ein Kampf, den niemand in so einer Weise erleben wollte. Die Wellen auf dem Baldeneysee sind kurz und hoch. Das Zusammenspiel von Wind, Segelstellungen, Kurswahl und evtl. Ausweichmanövern gegenüber vorfahrtberechtigten Booten ließ sich nicht so optimieren, ohne mit zu viel Krängung voranzukommen. Es war ständig der Kampf mit dem ins Boot schwappende / fließende Wasser, den insbesondere die Pumpen erträglich machen sollten. Ich verkürze das Ganze einmal, denn am Luvfass und der zu umfahrenden Ablauftonne ging es ab auf Vorwindkurs, ein Ritt auf Teufel komm raus. Das Boot versuchte einerseits über die Wellen in eine Art Gleiten zu kommen. Das Tückische ist jedoch, die Unterschneidung von vor dir laufenden Wellen. Sobald der Bug auch nur einige Zentimeter nach unten gedrückt werden würde, kann es zur Katastrophe führen. Das Boot taucht fast senkrecht ab, schwimmt kurz wie ein Korken, läuft voll Wasser und dann war’s das. Nur mit fremder Hilfe kann eine vollgelaufene 2.4mR wieder flott gemacht werden, d.h. längsseits eines Motorbootes (z.Bsp. DLRG) zum Hafen des Ausrichters geschleppt werden. Das alles ist Gott sei Dank bei mir nicht passiert. Mein Boot erreichte das Leetor, die nächste wilde Kreuz verlief Richtung Startschiff, da war dann auch die erste von zwei zu segelnden Runden geschafft. Nun das Ganze ähnlich so wie schon in der ersten Runde. Ich segelte am Anschlag, starr vor Nässe und Kälte, hielt aber erst einmal durch. Dann in Luv alles umrundet und dann ging es in ähnlicher Manier zurück Richtung Leetor. Es kommt wie es kommt, eine Halse musste her. Jeder Segler weiß, wie das gemacht werden muss. Die Umstände, der Stressfaktor haben dazu geführt, dass Ausbaumer und Fock sich knubbelten. Es heißt, glaube ich „Eieruhr einfangen“, eine Situation, die niemand bei solchen Bedingen auf dem Wasser erleben möchte. Nur mit Glück, mit viel Glück und Dusel kommt man aus dieser Misere allein wieder heraus. Es gelang mir, die Fockschoten in Verbindung mit hin und her des Ausbaumers wieder zu entheddern. War nach entsprechender Behandlung wieder auf Kurs und das ganz knapp vor dem Leetor. Glück gehabt! Aber ziemlich viel Wasser im Boot!

        Akt 7: Auf Amwindkurs umlegen, Pumpen, pumpen, pumpen

        Hatte Stress, sehr viel Stress!

        Und genau in dem Moment, wo das Wetter extrem widriger wurde, flitzen Motorboote an mir vorbei. Wettfahrt abgebrochen, Wettfahrt abgebrochen, Wettfahrt abgebrochen, alles schnellstens in den Hafen oder zum Steg. – Ihr wisst ja noch, wir hatten unseren Liegeplatz als Einzige am anderen festen Steg, der noch 50 Meter weiter zu erreichen war. Einerseits war ich platt. Das Boot halbvoll Wasser. Das nächste vorbeifahrende Boot rief, ob ich Hilfe brauchte. Ich schrie „Ja“. Konnte in dem Moment nicht alles loslassen, wollte meine Fahrt / Geschwindigkeit nicht abbrechen. Es kam das Hilfe-bringen-wollende-Boot nicht zu mir! Also nicht nachlassen, weiter, weiter, weiter Richtung meines Anlegesteges. Hoffte, Marianne und andere Helfer stünden da in voller Erwartung, den ausgezehrten Mann und Boot anzunehmen. Eine Wende noch in Höhe des Anlegeplatzes, sah sofort Marianne in ihrem roten Dress und dann wurde es noch dramatischer als die 2 Runden zuvor auf dem Wasser.

        Akt 8: Versuch des Anlegens, Festhaltens und sonst nichts

        Ich kam auf Halbwindkurs angeschossen, versuchte eine Art Aufschießer zu machen. Marianne auf unsicheren Beinen in Schockstarre lief neben mir, bis der Bug fast unsanft an / in den vielen Fendern zum Stehen kam. Sie hielt das Boot am Vorstag fest, ich „hechtete“ in großer Not raus aus dem Boot. Es blieb allerdings nicht parallel zum Steg liegen, das Heck drehte sich mind. 45° von Steg weg. Unsere Festmacherleinen waren ca. 6- 7 Meter weiterentfernt fest installiert. Wir hielten in der Not dann das Boot zu zweit am Vorstag fest. Das Wetter rundherum war nass, stürmisch also mehr als unangenehm. Was nun? So konnten wir uns nicht aus der schlimmen Lage befreien! Es kam jedoch noch schlimmer. Ich, Wolfgang war einen Moment nicht präsent, etwas schwindelig oder ähnlich. Ich verlor die Balance Richtung See, sprang intuitiv auf den Bug des Bootes, schrie ein Mal laut um Hilfe. Das Boot sackte gleich bis zur Wasseroberfläche ab und schwamm unstabil. Hatte die schlimmsten Gedanken und Vorstellungen, was ich denn nun machen müsste, um der missliche Lage zu entgehen. War in Gedanken schon damit beschäftigt ins Boot zu springen und segeltechnisch irgendetwas zu veranstalten. Hatte im ersten Moment nicht mitbekommen, dass Marianne das Boot unter Todesangst noch weiter am Vorstag halten konnte. Als ich dies mitbekam, machte ich eine Art Hechtsprung auf den Steg, ohne dass Marianne ins Wasser fiel. Es wäre der Super Gau von allem gewesen, was wir jemals zusammen erlebt hatten. Wieder griff ich auch zum Vorstag und wir beiden hielten das Boot so weiter fest. Wo war nur Hilfe? Alles!? spielte sich am Schwimmsteg ab, wo 17!? andere Boote versorgt werden konnten/mussten. Schit happens! Es dauerte lange, bis Hilfe vom Wasser her kam. Von Landseite war niemand auf unser Drama aufmerksam geworden. Es war Stephan und Mitfahrer!?, die die „Sache“ übernahmen. Sie konnten mit Gewalt das Boot parallel zum Steg bekommen. Der Stand des Großsegels und der negative Windeinfluss hatte dies bis dahin ständig verhindert. Sie zogen zu zweit mit unserer „störenden“ Hilfe zur angestammten Liegestelle und machten das Boot ordnungsgemäß fest. Den Rest machten wir zwei später nach und nach fertig. Segel runter, Abdeckhaube drauf und Tschüss. Haben uns für alle Aktivitäten abgemeldet, keine Wf. am Samstag mehr, keine Wfn. am Sonntag mehr.

        Das war die erste Regatta des Jahres 2024 mit dem Clou „10 Jahre Lucky Devil, 2014-2024, GER 81“ zu feiern.

        Akt 9: Chillen bis in die Unendlichkeit

        Ja, das versuchen wir hinzubekommen!

        Wolfgang der Segler und der Held, besser die Heldin Marianne.

        PS: Upps, aber Münster ruft!

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