Inklusion
In einer inklusiven Gesellschaft wird jeder Mensch akzeptiert und kann gleichberechtigt und selbstbestimmt an dieser teilhaben – unabhängig von Geschlecht, Alter oder Herkunft, von Religionszugehörigkeit oder Bildung, von eventuellen Behinderungen oder sonstigen individuellen Merkmalen.
In der heutigen Praxis des inklusiven Segelsports unterscheiden wir zwischen dem begleiteten und evtl. therapeutischen Segeln (z.B. im S\V14 oder RS Venture Connect) und dem selbstbestimmten, eigenverantwortlichen Segeln (z.B. in unserem 2.4mR), wie es auch von Nicht-Para-Seglern betrieben wird.
Inklusion im 2.4mR
In unserer Klasse treten Männer und Frauen mit absoluter Chancengleichheit selbstbestimmt und voll eigenverantwortlich gegeneinander an. Weder körperliche Unterschiede noch Größe und Gewicht der Athleten beeinflussen die Wettbewerbsfähigkeit maßgeblich. Auch körperliche Behinderungen spielen beim 2.4mR keine Rolle.
Damit erfüllt ein 2.4mR alle Kriterien eines inklusiven Bootes.
Für uns ist es seit Bestehen der Klasse selbstverständlich, den inklusiven Sport zu leben. Sobald man mit unserem Boot segelt, verschwinden alle Unterschiede, die im „normalen“ Leben eine Rolle spielen mögen.
Unsere Regatten werden grundsätzlich offen für alle ausgeschrieben. Sowohl national als auch international. Das bedeutet, dass alle Seglerinnen und Segler gemeinsam segeln und auf einer Ergebnisliste aufgeführt werden. Unterwertungen für Geschlecht, Altersgruppen oder Para sind möglich.
Inklusion und Para-Sport
Die 2.4mR NOD startete im Jahr 2000 erstmals bei den Paralympics in Sydney und war Paralympische Bootsklasse bis zu den Spielen in Rio 2016. Seit 1998 finden zudem Para-Weltmeisterschaften, Para-Weltcups und nationale Para-Meisterschaften für Segler mit Behinderungen statt. An diesen von World Sailing und Para World Sailing initiierten Wettkämpfen nehmen ausschließlich Segler mit Behinderungen teil.
Wie passen diese separaten Wettkämpfe zum Thema Inklusion? Liegt hier ein Widerspruch vor und wenn ja, wie geht die Klasse damit um? Sollten keine Para-Segelveranstaltungen mehr stattfinden? Sollte die Klasse den Para-Bereich verlassen?
In einer idealen Welt, in der Menschen mit und ohne Behinderungen wirklich inklusiv zusammenleben, wäre ein „Para“ sicher nicht mehr existent. Es würde weder die Notwendigkeit, noch der Wunsch existieren exklusive Sportveranstaltungen durchzuführen.
In den letzten Jahren ist die Welt ein wenig inklusiver geworden und wir als Klasse bieten inklusiven Sport an. Aber von einer inklusiven Gesellschaft sind wir noch weit entfernt. Deshalb wollen wir aber den Wunsch unserer Mitglieder, auch weiterhin den Para Sport zu unterstützen, erfüllen. Jedem/-r Segler/-in mit einer Behinderung steht frei, an welchen Events (Para oder Inklusiv oder an beiden), er oder sie teilnehmen möchte.
Inklusion und Olympische Spiele
In der 2.4mR wäre Segeln die einzige olympische Disziplin, in der Männer und Frauen als Athleten mit oder ohne Behinderung gleichberechtigt und absolut chancengleich an den Olympischen Spielen teilnehmen und gegeneinander antreten könnten. Damit würde das Segeln eine einzigartige Rolle im olympischen Sport einnehmen.