Regattabericht 2.4mR SER Gold-Cup / Para Worlds 2021

von Matti Kortke

„Badespaß im Wellenbad”
am 3. Regattatag

Mit 32 Seglerinnen und Seglern aus 9 Nationen (England, Finnland, Italien, Russland, Schweden. Spanien, Tschechien, USA und Deutschland) war der 2.4mR SER Gold-Cup in Warnemünde vom 25. – 29.09.2021 wohl die international bestbesuchteste und hochkarätigste Regatta in Deutschland in diesem Jahr. Als 23. der Abschlusswertung der 10. -beste Deutsche zu sein, sagt schon einiges über die Qualität der internationalen Seglerinnen und Segler.

Bei dieser Regatta gab es noch einen zweiten Aspekt, eine gesonderte Wertung der Para-Segler als deren Weltmeisterschaft – die Para World Sailing Championship 2021.
In dieser Wertung waren 16 Seglerinnen und Segler aktiv, von denen 7 auch bei den letzten Paralympics in Weymouth gestartet sind. Für mich war das eine wunderbare Vergleichsmöglichkeit, mich einmal mit diesen messen zu können.

Für diese Wertung wird für die Vergleichbarkeit ein einheitliches Sportgerät gefordert. Deshalb gab es im Vorfeld der Regatta noch eine Vermessung dieser One-Design-Boote. Hier gilt unser besonderer Dank dem deutschen Boots-Vermesser Tom Jatsch, der mit riesengroßem Engagement dem International Measurer Keith Gordon beiseite stand, zum maßgeblichen Erfolg dessen beigetragen hat.

Die Wetterverhältnisse der ersten beiden Tage waren sehr ähnlich: drehende Winde aus Südost – also von Land, fast keine Welle, aber eine große Strömung mit bis zu 20m/min, die als Rückstrom eines Sturmes uns aus östlicher Richtung entgegen kam. Besonders an der Luvtonne war dieser deutlich zu spüren. Allen Seglern, die noch Respekt vor dem fantastischen Ostseerevier in Warnemünde haben, sei hiermit etwas die Angst genommen, denn die Bedingungen ähnelten eher denen auf einem Binnenrevier.
Mit diesen unsteten schwierigen Windverhältnissen kamen am besten Heiko Kröger (GER 1) und Megan Pascoe (GBR 163) zurecht.

Am dritten Tag zeigte die Ostsee, dass sie auch ein Meer ist – Seewind aus Nordwest mit großen Wellen – ein Badespaß für die gesamte Segler-Familie…
Oliver Thies brachte es dann auf den Punkt: „Man fühlt sich dabei im 2.4 wie ein Wackeldackel“. Die Plätze 3-7 der Gesamtwertung wurden an diesem Tag noch einmal neu gemischt.

Auch ich rutschte bei diesen – mir sehr angenehmen – gleichbleibenden Windverhältnissen um drei Plätze nach vorne, konnte meinen Freund und Sportskamerad Poldi Käther aber diesmal leider nicht einholen.

Gleich nach den Tageswettfahrten wurden diese bei einem Imbis und Bier im Warnemünder Segelclub (WSC) ausgewertet. Nach dem „Badetag“ zeigte der Club beim Regattaessen, dass er mit zwei Spanferkeln auch kulinarisch punkten kann. Es war ein wunderschöner Abend mit den in der Vergangenheit so schmerzlich vermissten persönlichen Gesprächen im urigen Ambiente des Seglerheims mit DDR-Charme.

Am vierten Tag konnten wegen des schwachen Windes (wieder von Land aus Südost) nur zwei statt sonst drei Wettfahrten gesegelt werden. Die Wertungslisten änderten sich damit nur wenig.

Am Ende siegte in der offenen Gold-Cupwertung Heiko knapp vor Megan. Auf dem dritten Platz setzte sich noch „der alte Hase“ Hans Asklund (SWE 441) durch.

Die drei Medallen der Para-Weltmeisterschaft gingen an
Heiko Kröger (GER 1 Gold), Antonio Squizzato (ITA 112 Silber) und Fia Fjelddahl (SWE 1 Bronze).

Ich behalte diese Regatta „im Doppelpack“ insgesamt in sehr guter Erinnerung und komme gerne wieder zum Regattasegeln vor dem Teepott und Leuchtturm von Warnemünde.

Mathias Kortke (GER 42)

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