Folgend der Bericht von Thilo. Es freut uns sehr das er so gut in der KV angekommen ist. Lieber Thilo: wir freuen uns und hoffen weiterhin auf so spannende Berichte.
Abenteuer in Antwerpen
Mein Name ist Thilo, und in meiner ersten Saison in der 2.4mR Klasse sollte es zum Abschluss noch einmal eine echte internationale Auswärtsregatta geben.
Bei einer Regatta auf unserem Heimat Revier, dem Halterner Stausee, durfte ich Detlef Müller Böling kennen lernen.
Er berichtete mir von einer sehr gemütlichen Regatta in Antwerpen, die gleichzeitig auch zum European Circuit gehört.
Schon einige Tage vor der Veranstaltung kündigte es sich an, dass in Antwerpen ein Haifischbecken entstehen würde 😉

Aufgrund der Windvorhersage war ich schon ziemlich beeindruckt.

Glücklicherweise konnte ich Josef Grewe, den Präsidenten vom Segel Club Prinzensteg überzeugen, mich zu begleiten.

Vermutlich würden wir nur am Ufer stehen und den Tollkühnen, Männern und Frauen in ihren fliegenden Kisten beim Wettstreit zusehen.
Also: eine Kamera mit Teleobjektiv eingesteckt um wenigstens ein paar spektakuläre Aufnahmen vom Ufer aus zu schießen.
Viel Wind kannte ich schon aus anderen Bootsklassen, aber auf der 2.4 kam mir das dann doch etwas gruselig vor
Den Profis zuzuschauen würde sicher die Reise wert sein, also das Wohnmobil gepackt und mit Josef zusammen Richtung Antwerpen.
Anreise verlief super, alle Autobahnen in Deutschland und den Niederlanden waren frei, und wir erreichten Antwerpen schneller als gedacht.
Allerdings hatte die Stadt für uns schon ein Besichtigungsprogramm der Autobahnkreuze vorbereitet.
Dieser Programmpunkt dauerte in etwa 1 Stunde bevor wir dann doch unser Ziel erreichten.
Beeindruckend war nicht nur das der Yachtclub sogar über sein eigenes Nummernschild verfügt:

Sondern auch der
freundliche Empfang am königlichen Yachtclub .
Dort war alles hervorragend organisiert, und innerhalb kürzester Zeit hatten wir unseren WOMOStellplatz eingerichtet und konnten zu einem gemütlichen gemeinsamen Abendessen mit netten Gesprächen im behaglichn Ambiente.

Schon bei den Gesprächen am Tisch merkte man mal wieder das Segler keine Sprachbarrieren kennen und immer ein gemeinsames Thema finden.
Am Freitag ging es dann los
Und zwar so richtig!!!
Wir hatten das Gefühl, dass die Kühe vom Deich geweht werden,
Aber die meisten der Mitstreiter machten ihre Boote klar.
Also auch für mich und Josef als Shore Crew erst mal alles bereit machen.
Der Plan war: Zum Start segeln, gucken, wie es dort ist und zur Not direkt wieder zurück ins gemütliche Clubhaus.
Doch dann sah es so aus, als ob ein Überleben für mich auf diesem See möglich ist,
Solange ich den anderen nicht in die Quere komme 😉

Das hat dann die nächsten Tage auch ganz gut funktioniert, nur, dass meine Segel auf ihre alten Tage am Ende überwiegend aus Ducktape bestanden und später einen super Werkstoff für neue Tragetaschen und maritime Kissenbezüge
Darstellen.
(Wenn also noch jemand gute brauchbare Segel abzugeben hat , die für kräftige Winde geeignet sind, bitte gerne Bescheid sagen )
Abends nach dem Spaghetti essen, konnte man dann schnell feststellen, dass auch gestandene Segler /innen für aerodynamische Versuche immer bereit sind.

Welcher dieser Flieger kommt am weitesten?
Sonntag wurde dann noch einmal der Föhn auf dem See auf höchste Stufe gedreht

und am Ende wurden wir von der Sonne wieder getrocknet.
Die meisten Segler empfinden es als sehr angenehm,
wenn das Aus Kranen nicht im strömenden Regen stattfindet.

Auch dies war wieder hervorragend organisiert.
Die verdienten Sieger wurden am Sonntag nach dem Lunch gekürt.

Josef und ich sind uns einig:
Für uns ist Segeln (mit der 2.4mR) Völkerverständigung auf ganz hohem Niveau.
Sieben Nationen, die sich zu Lande und auf dem Wasser verstehen,
sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam sportlich und fair Spaß auf dem Wasser haben 🙂
Thilo Engelke.
GER 58 (18)
