Segeln wird in Los Angeles in 2028 nicht bei den Paralympics dabei sein

Oliver Thies, Vorsitzender der Deutschen 2.4mR Klassenvereinigung

Liebe Segelsport-Interessierte!

Enttäuscht mussten wir die Entscheidung des IPC (International Paralympic Committee), Segeln nicht als paralympische Sportart für LA28 zu nominieren, wahrnehmen.

Einhellig reagiert die weltweite Seglergemeinschaft mit einer starken Botschaft.

„Wir wissen, dass ein Leben auf dem Wasser so viele Möglichkeiten für Menschen mit Behinderungen eröffnet, wir wissen wie inklusiv Para Sailing ist, und wir sind entschlossen, Para Sailing weiterhin von WorldSailing zu supporten.“ David Graham  (CEO World Sailing)

Gemeinsam mit unserem Dachverband DSV, vertreten durch Präsidentin Mona Küppers, unterstüzt die Deutsche 2.4mR Klassenvereinigung die Fortsetzung der Bemühungen, Segeln wieder paralympisch in Erscheinung treten zu lassen. Mona Küppers dazu: „Wir haben bis zum Ende gehofft, dass die Verantwortlichen im IPC das große Potenzial des Segelsports erkennen. Nun ist die Entscheidung gefallen, aber natürlich werden wir uns auf allen Ebenen weiter für eine Rückkehr des paralympischen Segelns einsetzen. Segeln ist ein Inklusionsmotor für die ganze Gesellschaft, darin hat uns ganz aktuell der erste Tag des inklusiven Segelns auf der boot in Düsseldorf bestärkt. Interesse und Enthusiasmus bei der Veranstaltung waren riesig. Diesen Schwung werden wir mitnehmen und weiter dafür kämpfen, dass Segeln seinen paralympischen Status zurückerhält!“

Eine weitere Stimme von Heiko Kröger, Präsident 2.4 ICA:

„Liebe Mitglieder,

ihr habt sicherlich durch die sozialen Medien mitbekommen, dass das IPC den Segelsport nicht für Los Angeles ins Programm der Paralympischen Spiele aufgenommen hat.

Nicht nur World Sailing hat mit einer hervorragenden und engagierten Kampagne sehr hart für die Rückkehr des Segelsports in die Paralympics gekämpft. Die gesamte Segelwelt hat mit großer Leidenschaft die #backthebid Kampagne unterstützt. Dabei waren es nicht nur aktive Para Segler, sondern auch Profi-Teams, olympische Segler und Segel-Prominenz, die sich engagiert haben.

Im Sommer 2021 hatte World Sailing seine #BackTheBid-Kampagne gestartet, um das Segel-Comeback bei den Paralympischen Spielen zu erreichen und einer neuen Generation von Para-Seglern die Chance zu geben, auf höchstem Niveau zu segeln. Inzwischen sind 41 Nationen auf fünf Kontinenten im Para Sailing aktiv. Mehr als 630 aktive Para-Segler sind bei World Sailing registriert. Während der letzten Jahre haben World Sailing und Para World Sailing in vielen Ländern mit großem Erfolg Workshops zur Ausbildung von Trainern und Seglern durchgeführt und Verbände und Vereine motiviert, den Segelsport für Menschen mit Behinderungen zu entwickeln.

„Trotz dieses Rückschlags wird unser Engagement für unsere Para-Seglerinnen und -Segler, für das weitere Wachstum des Para-Segelns und für die breitere Para-Sportbewegung nur noch stärker werden.“
Mit diesem klaren Statement kommentiert David Graham (CEO World Sailing) die Entscheidung des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), den Para Segelsport vorerst nicht wieder ins Programm für die Paralympischen Spiele in LA 2028 aufzunehmen. 

Entsprechend dem Statement von World Sailing steht aber fest, dass der Para Segelsport auf hohem Niveau weltweit fortgeführt und weiterentwickelt wird. Daran ändert die aktuelle Entscheidung des IPC nichts. 
Problematisch ist allerdings, dass nach dem Wegfall des paralympischen Status, die Förderung von Segelprogrammen für Menschen mit Behinderungen in vielen Ländern zurückgefahren oder ganz gestrichen wurde. 
Es wird daher eine Herausforderung bleiben, den Segelsport für Menschen mit Behinderungen weltweit weiterzuentwickeln.

Der Para Sport ist ein wichtiger Bestandteil der inklusiven Sportwelt. Ohne das Wissen, die Erfahrung und die Unterstützung des Para Sports, ist Inklusion im Sport undenkbar.
Die Int. 2.4mR Klasse war schon immer inklusiv – weit bevor der Begriff der Inklusion in der Sportwelt Einzug hielt. 
Wir sind weltweit als Beispiel für Inklusion im Segelsport bekannt und werden es auch weiterhin sein. Kaum eine inklusive Klasse hat eine so große internationale Verbreitung mit derart vielen Regatten, wie wir.

Der Para Segelsport gehört seit über 25 Jahren zu unserer Klasse und daher ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir als Klasse weltweit geschlossen hinter dem Para Segelsport stehen. 
Das ist erklärtes Ziel aller unserer NCAs (nationale Klassenvereinigungen) und wird entsprechend durch das EC (Vorstand der Int. Klasse) konsequent umgesetzt.
Mit der Überarbeitung der Norlin One Design Regel (NOD Rule) haben wir beispielsweise im Dezember (AGM) die Voraussetzung für die zukünftige enge Zusammenarbeit mit World Sailing im Bereich des Para Sports wieder hergestellt.“ 

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