von Michael Tiemanm
Nach den vielen Regattaabsagen vom 1. Halbjahr war es nicht nur für mich die erste Regatta in diesem Jahr. Entsprechend groß war die Vorfreude auf ein schönes Segelwochenende und die Erwartungen wurden mehr als erfüllt.
Schon die Anreise verlief erstaunlich gut, ohne großen Stau, und so bog ich gegen 19:00 auf das Gelände des VSaW ein. Mein Bürooutfit brachte mir direkt „liebevolle“ Kommentare ein, aber wenn Alex Thomson im Smoking auf seiner Hugo Boss posiert, darf ich doch wohl im weißen Hemd den Mast stellen? Das war jedenfalls schnell erledigt, denn der Duft, der vom Grill mit leckeren Bratwürsten herüberzog, beschleunigte die Arbeiten doch sehr. An der Stelle also das erste Kompliment an den VSaW. So am Vorabend der Regatta begrüßt zu werden ist toll! Nach ein, zwei Würstchen und zwei, drei, vier Begrüßungs- und Wiedersehensbierchen ging‘s ins Bett.
Die Steuerleutebesprechung am Samstagmorgen war kurz und knapp, der Himmel zwar noch bedeckt aber Sonne und ausreichend Wind vorhergesagt. Also stehe ich, wie sonst meine Frau vor dem Kleiderschrank, vor meiner Klamottenkiste und frage mich (wen sonst) „Was soll ich nur anziehen?“ Die Wahl fällt doch auf das kleine Schwarze, äh Quatsch, auf den Trockenanzug (auch schwarz), denn bei der IDM 2020 war ich einen Tag ziemlich underdressed unterwegs und hab mir einen abgefroren. Also Lernkurve steil aufwärts!
4 Wettfahrten waren für den Tag angesetzt und die sollten zügig durchgezogen werden. Das machte die Wettfahrtleiterin sofort klar: 4 Minutenflagge U! Also Startlinie sorgfältig einprogrammieren! Und trotzdem im 3. Rennen ein UFD, ärgerlich! Es erwischte aber einige, manchen sogar zweimal (sorry Christian). Der Wind drehte heftig, die Wettfahrtleitung reagierte schnell mit Kursänderungen und an der Spitze stand nach vier Läufen Ben van Cauwenbergh. Sicherlich eine kleine, aber keine große Überraschung.
Am Abend bot der VSaW den nächsten kulinarischen Höhepunkt und erhält dafür Kompliment Nummer zwei: Roastbeef, Rippchen und Bratwurst mit Rosmarinkartoffeln und Schmorgemüse auf Porzellantellern mit Clubwappen. Hätt‘ ich‘s geahnt, ich hätt‘ mein weißes Hemd wieder angezogen. Das Essen vertrug sich wieder exzellent mit zwei, drei Bierchen und nachdem die Welt im Allgemeinen und die Segelwelt im Besonderen besprochen war ging’s? Richtig: In’s Bett.
Sonntagmorgen schönstes Wetter, Bekleidungsfrage schnell geklärt, und windmäßig sah es auch ganz gut aus. Erster Start sehr defensiv, aber gut frei gesegelt und mit etwas Glück den Dreher perfekt erwischt. Zweites Rennen nicht konsequent auf die linke Seite, dann war‘s zu spät. Egal hat trotzdem Spaß gemacht. Ben konnte sich behaupten und durchsetzen: Sauber gesegelt! Herzlichen Glückwunsch!
Fazit: Tolle Regatta, herzlichen Dank an den VSaW für ein tolles Event auf dem Wasser und an Land (ein wenig Luft nach oben ist noch beim Thema Liegeplätze), große Freude alle wieder gesehen zu haben, insbesondere Detlef und Uli.
Michael Tiemann, GER 31