Ein absolut erlebnisreiches Wochenende mit der 2. 4mR Klasse am Edersee

Schon die Anreise am Donnerstag war für mich ein Erlebnis.

20 km vor dem Edersee zerlegte sich die Wasserpumpe von meinem VW-Bus in ihre Einzelteile

 

Was nun?

Wie komme ich nun pünktlich zum Kranen?

Der ADAC wird wohl kaum einen Abstecher mit dem Anhänger zum Yachtclub machen, um mich dort abzusetzen.

Aber kaum hatte ich das Telefon gezückt, stand auch schon Henning neben mir.

Das Gesicht kannte ich irgendwoher.

Ach ja, in Münster wo meine erste Regatta in der Klasse ausgetragen wurde hatten wir uns kennen gelernt.

Schon fiel mir ein Stein vom Herzen, denn nun wusste ich, die Regattasegler-Rettungskette wird in Gang kommen…

Nach etwas hin und her Telefonieren kamen dann nicht die gelben Engel, sondern Herbert Weny von der SSGE als mein Rettungpate, hängte sich kurzerhand meinen Trailer mit dem  2.4 an den Haken und nahm mich mit zum Hafen. 

Dort angekommen, dann spektakuläres Kranen mittels eines Unimog mit Kranaufbau. Zunächst ein bisschen gruselig für mich, aber als man sah, wie routiniert der Kranführer und die einheimischen Segler, mit dem zu Wasserlassen klar kamen war es im Nachhinein eine geniale Methode unter den gegebenen Bedingungen, sein Boot zu Wasser zu lassen.

So konnten wir dann durch die vielen hilfreichen Hände und die tolle Organisation die Boote pünktlich ins Wasser bringen und bei der ersten Wettfahrt des Beringhausen Cups an den Start gehen. 

Das war schon ein imposantes Bild und erinnerte an David gegen Goliath, wenn man die großen Yachten wie Melgis 24 , Tornado und Drachen neben unseren aufgeputschten Modellyachten starten sieht.

Die Ergebnisliste zeigte allerdings, dass David gegen Goliath im Yardstik  Rennen sehr wohl Chancen hatte.

Was die Platzierungen der 2.4 FlitzerKisten unter den Top Ten dann bewiesen haben.

Ich als absoluter Rookie auf. Dieser Bootsklasse war mit dem zwölften Platz mehr als zufrieden 🙂

Abends nach der Siegerehrung gab es dann ein gemütliches Grillen und nette Gespräche mit den Segelkameraden, die einem noch den ein oder anderen nützlichen Tipp geben konnten.

Ich bin begeistert, wie hilfsbereit in der 2.4 Klasse miteinander umgegangen wird, denn das habe ich bisher nur bei ganz wenigen erlebt.

Dass der Edersee durch seine Lage unterschiedliche Windverhältnisse bietet, war mir von Anfang an klar. Deshalb war auch häufiger mal Topf schlagen angesagt, und so mancher Segler wie auch ich mussten das ein oder andere Mal einen Parkschein lösen, mitten auf dem See, während die anderen Segler nur wenige Meter entfernt mit einem Windstrich davon fuhren. 

Am Abend gab es dann wieder ein gemeinsames Abendessen mit Schnitzel Buffett vom feinsten und vielen anregenden Gesprächen.

Da mir die Sache mit den Parkscheinautomaten auf dem See noch nicht ganz klar war, schaute ich mir danach noch ein YouTube Video an: 2.4mR for Dummys 😉

Die Spezialisten in der Klasse werden es längst wissen. Vorne am Mast ist ein Hebel und wenn man diesen nach vorne schiebt, ist die Handbremse gelöst.  

Am nächsten Regatta Tag konnte ich das dann direkt ausprobieren und vollkommen überrascht mit zwei zweiten Plätzen im Ziel ankommen.

Vielleicht lag es aber auch daran, dass Jan, der erst platzierte und ich inzwischen ordentlich Hunger hatten und am Hafen auf uns eine große Portion Spaghetti mit verschiedenen Saucen wartete.

Am folgenden Samstag konnten wir dann nur eine Wettfahrt durchführen, denn es zogen Gewitter auf und die Wettfahrtleitung hat in weiser Voraussicht die weiteren Wettfarten abgesagt und uns in den sicheren Hafen bei Hagelschauer geschickt. Wir waren alle froh als wir wieder mit trockenen Klamotten im Festzelt unser Abendessen genießen durften.

Am Sonntag, dem letzten Regatta Tag konnte dann kein Lauf mehr stattfinden, denn eine große Gewitterzelle nähte sich dem See, und als wir auskranen wollten, musste unser Kranführer direkt mit zu einem Rettungseinsatz, denn es wurden Personen auf dem See vermisst. 

Die folgende Regenpause nach dem Rettungsinsatz konnten wir dann aber nutzen, unsere Boote mit seiner Hilfe und vereinten Kräften wieder auf die Trailer zu setzen.

Durch die tolle Zusammenarbeit und viele helfende Hände waren die Boote verpackt, bevor der nächste Schauer kam. 

Für mich war es eine hervorragende Veranstaltung beim SSGE und ich komme gerne wieder zu diesem netten Verein mit dieser ausgezeichneten Organisation, den freundlichen Menschen und fairen Mitstreitern. 

Ihr alle habt dafür gesorgt, dass ich mich von Anfang an in der 2.4 mR klasse willkommen fühle. 

Vielen Dank 

und  

Glückauf

Thilo Engelke.

GER 58. (18)

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